Bettina Plank hat es wieder geschafft!

Gold-Coup 2.0

Vom 21. Juni bis 2. Juli 2023 findet der dritte Karate-Wettbewerb bei den Europaspielen in Krakau-Małopolska, in Polen statt. Die einzige Vertreterin von Karate-Austria bei den Europaspielen 2023 in Polen ist Bettina Plank.

Gold-Coup 2.0: Bettina Plank hat es wieder geschafft!

Nach Silber in Baku 2015 und Gold in Minsk 2019 erkämpfte sich die österreichische Karateka Bettina Plank bereits am zweiten Wettkampftag bei den Europaspielen in Polen ihre zweite Goldmedaille. Plank bleibt in allen fünf Kämpfen (Kumite, -50 kg) ungeschlagen. In den entscheidenden Momenten beweist sie Nervenstärke, denn in drei Siegen in der Vorrunde qualifizierte sich Plank als Gruppensiegerin für das Halbfinale. „Es ist ein Traum, der wieder in Erfüllung geht,“ sagt Plank erfreut.

 „Ich bin All-in gegangen, habe alles auf eine Karte gesetzt, damit meine Final-Serie bei Europaspielen nicht zu Ende geht.“

Bettina Plank

Fünf Sekunden vor dem Finale

Im Finale stand Bettina Plank auch das erste Mal der italienischen Karateka Erminia Perfetto gegenüber. Plank hatte auch stets ihren Fokus gehalten, um den Traum von einer Medaille wieder zu erfüllen, sagt sie. Sie kämpfte mit sehr viel Taktik. Schließlich verkürzte Plank fünf Sekunden vor dem finalen Kampf auf 2:3 und setzte dabei alles auf eine Karte. Sie erzielte schließlich mit einem spektakulären Ippon, das auf japanisch höchste Wertung bedeutet, das Ergebnis von 5:3. Dabei war Planks Kampf lange Zeit von Taktik geprägt, aber auch den Fokus hat sie stets halten können, was sie schließlich zu ihrem Erfolg einer zweiten Goldmedaille führte.

Bronze bei den Olympischen Spielen 2020/2021  

Seit dem Jahr 2016 setzt sich der Verband das Ziel, auch an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio teilzunehmen. Corona-bedingt wurden diese auf das Jahr 2021 verschoben. Dafür qualifizierte sich Österreich zum ersten Mal mit Bettina Plank in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm. Bettina Plank holte Bronze für Österreich im weiblichen Kumite, das ist eine Wettkampf- und Trainingsform in japanischer Kampfsportkunst. Aufgrund der vielen Feierlichkeiten nach Olympia-Bronze überraschte Plank mit viel zu wenig Vorbereitung dennoch mit einer starken Leistung. 

Viel Selbstvertrauen durch Premier League-Silber in Moskau

Nachdem Plank mit eins zu fünf  im 50 kg-Finale bei ihrem Premier League-Comeback in Moskau gegen die Kasachin Moldir Zhangbyrbay bereits im Rückstand lag, schaffte Plank dreizehn Sekunden vor Schluss den Ausgleich zum fünf zu fünf. Schließlich qualifizierte sie sich mit vier Siegen und 15 zu 1 Punkten für den Endkampf. In der Folge konnte Bettina Plank mit Premier League-Silber in Moskau viel Selbstvertrauen vor dem letzten Höhepunkt des Jahres, der Karate-WM in Dubai, gewinnen. Als zweifache Gewinnerin der Bronzemedaille zählte sie zu den Favoritinnen auf einem Podestplatz in der Klasse bis 50 Kilogramm. Neben Bettina Plank wurden im Kumite der Frauen auch die Weltmeisterin von 2016 Alisa Buchinger (-68 kg) und die U21-Vize-Weltmeisterin Lora Ziller (+68 kg) für die Einzel-Wettkämpfe nominiert. 

Bettina Plank als Drittplatzierte bei den Olympischen Spielen 2020/21

„Es lohnt sich, mit viel Freude und Fokus über Jahre für eine Medaille bei Olympia zu arbeiten“, sagt Plank. Sie verlor gegen die japanische Weltmeisterin Miho Miyahara. Aber als drittplatzierte Karateka bei den Olympischen Spielen in Tokio brachte sie die Bronzemedaille nach Hause.

Bettina Planks Werdegang 

Die im Jahr 1992 geborene Vorarlbergerin Bettina Plank lebt und liebt den Karatesport, seit sie mit neun Jahren ihr erstes Karatetraining besucht hat. Bereits mit sechzehn Jahren hat die Absolventin des Sportgymnasiums Dornbirn sowohl beim österreichischen Karate-Nationalteam als auch beim österreichischen Bundesheer als Leistungssportlerin begonnen. In der Folge wurde sie jeweils zwei Mal zur Sportlerin des Jahres in Oberösterreich und Vorarlberg gewählt und trainiert seit dem Jahr 2015 im oberösterreichischen Olympiazentrum Sportland, bei Karate-Do in Wels. Im gleichen Jahr erzielte sie Gold bei der Karate-EM. In den Folgejahren 2016 und 2018 hat sie ihre beiden Bronzemedaillen bei der WM sowie Gold- und Silbermedaillen bei den Europaspielen gewonnen, bevor sie als einzige Vertreterin von Karate-Austria auch die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2020/21 in Tokio erhalten hat.

Bettina Plank privat

Gemeinsam mit ihrem Freund und Trainer Juan Luis Benitez Cárdenes entschied sich Bettina Plank für einen männlichen Trainingspartner, weil bei der Olympia die beiden Gewichtsklassen -50 kg und -55 kg zusammengelegt sind. Deshalb muss sie verschiedene Taktiken trainieren. Bei ihrem männlichen Trainingspartner, der größer und sehr athletisch ist, stellt sie sich auch eine größere Reichweite ein, was vor allem Angriff und Abwehr stärkt und ihr Selbstvertrauen enorm steigert. Aber welche der vielen Taktikvarianten Plank anwendet, sei von der Gegnerin und vom Timing abhängig, sagt sie. Jedoch im Olympischen Dorf entschied sich Plank für eine kleinere Trainingspartnerin, damit sie schneller agieren muss. In den letzten Tagen vor dem Turnier trainiere sie vor allem ihre Schnelligkeit, simuliere die Techniken ihrer Gewichtsklasse und mache Mobilisationseinheiten, sagte Plank. Schließlich erspielte sie im Oktober 2021 mit zwölf richtigen Antworten bei der Millionenshow 25.000 Euro für die Sporthilfe, bevor ihr Testwettkampf in Serbien, das Trainingslager auf Gran Canaria in Spanien und die Karate-WM von 16.-21. November 2021 in Dubai begann.

Bettina Plank bei den Europaspielen in Polen: So stehen ihre Chancen! 

Nach den Austragungen im Jahr 2015 in Baku und im Jahr 2019 in Minsk findet vom 29. Juni bis 2. Juli 2023 der dritte Karate-Wettbewerb bei den Europaspielen in Krakau-Małopolska, in Polen, also nur rund sieben Stunden mit dem Zug von Wien entfernt, statt. Spanien mit drei Goldmedaillen im Karate-Wettbewerb führte zuletzt im Jahr 2019, gefolgt von Italien und der Ukraine mit je zwei Goldmedaillen. 

Einzige Vertreterin von Karate-Austria bei den Europaspielen 2023 in Polen

96 qualifizierte Karate-Athlet*innen vertreten aus mehr als 34 Ländern den Karate-Wettbewerb

bei den Europaspielen 2023 in Polen. Auch die Karateka Bettina Plank nimmt als einzige Vertreterin von Karate-Austria daran teil und wird versuchen, sich in Polen durchzusetzen. Bis dorthin habe sie ein sehr straffes Programm, mit Turnieren und Trainingslagern. Sie macht damit, unterwegs von Marokko über Japan, Türkei bis Paris, eine Weltreise. Die 32 weltbesten Athletinnen treten in der Gewichtsklasse bis 50 Kilogramm und in acht Vierergruppen gegeneinander an. Es bleibt abzuwarten, ob Plank, Europameisterin 2015 sowie zweifache Vize-Europameisterin 2018 und 2019, es in Polen schafft und wieder Gold nach Hause holt. 

So geht´s weiter mit Planks Weltreise als Karate-Athletin 2023

Nach den Europaspielen in Polen findet vom achten bis zehnten September die Premier League in Dublin, Irland, statt. Anschließend geht es weiter nach Ungarn, wo etwa einen Monat danach, nämlich vom 24. bis 29. Oktober, in Budapest die Weltmeister*innenschaft der Karate-Athlet*innen ausgetragen wird. 

Karate1-Premier League als wichtigste Ligaveranstaltung in der Welt des Karatesports

Im Jahr 2011 entstand die Karate1-Premier League mit zwei Turnieren in Paris und Istanbul. Mitte Juni hat Plank ihre Premiere bei der Karate1-Premier League in Japan, bevor sie zu den Europaspielen nach Polen reist. Bei Olympia im Jahr 2024 in Paris soll der Athletiksport Karate allerdings nicht mehr Teil des olympischen Programms sein, wie auf: Planks Webseite zu lesen ist. Die Karate1-Premier League jedoch gilt als wichtigste Ligaveranstaltung in der Welt des Karate. Es umfasst eine Reihe von Karate-Wettbewerben mit den weltbesten Karate-Athleten*innen. 

INFO: Fernöstliche Kampfkunst
Karate-do, übersetzt als „Weg der leeren Hand“, ist eine fernöstliche Kampfkunst, die im 15. Jahrhundert in Okinawa, Japan, begann. Seit dem 26. 03. 1972 repräsentiert Karate-Austria, der Österreichische Karatebund, als Dachverband die österreichischen Karate-Vereine, die in den neun österreichischen Landesverbänden eigenständig organisiert sind. Karate-Austria ist als einziger Fachverband für Karate  von der österreichischen Bundessportorganisation offiziell anerkannt.