Im August 2021 präsentierte sich die LGBTIQ*-Community mit rund 30% Frauen bei den EuroGames in Kopenhagen.
Die mehrtägige Veranstaltung ist seit 1992 unter dem Namen EuroGames bekannt. Sie ist von EGLSF, der European Gay and Lesbian Sports Federation, lizenziert. Im Jahr 2021 veranstaltete die dänische Organisation Pan Idræt die EuroGames. Pan Idræt begann, weil schwule Männer in sogenannten Mainstream-Schwimmklubs nicht zugelassen waren.
Die Organisation bietet inzwischen 25 Sportarten und Aktivitäten und zählt mittlerweile über 1.100 Mitglieder. EGLSF steht für: Förderung der Integration im Sport und Emanzipation von Sportler*innen unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität. Bei den EuroGames tauschen sich die verschiedenen europäischen Sportgruppen mit Informationen aus. Sie unterstützen Sportler*innen, die über ein Coming-out nachdenken, neue Sportgruppen gründen oder Turniere koordinieren. Es geht darum, sich gemeinsam gleiche Rechte und Chancen im Sport zu erkämpfen.
EuroGames ist für alle
Die EuroGames wollen Sport für alle in einer freundlichen und sicheren Umgebung erreichbar machen. Es gab die klassischen Wettbewerbe, aber auch eine Sportkonferenz und ein Sport-Village direkt an einem der Meeresarme in Kopenhagen. Das Veranstaltungsprogramm „Sports to the People“ trugen mehr als 30 Vereine in Kopenhagen und Malmö. Spontan vorbeikommende Bewohner*innen und Besucher*innen Kopenhagens konnten auch auf mehreren Plätzen, Parks und Orten der Veranstaltung Sport machen. Sie hatten miteinander viel Spaß.
Bei den mehrtägige EuroGames erstreckte sich die Vielfalt der über 20 Sportarten von den klassischen körperlichen Leistungs- und Teamsportarten wie zum Beispiel Fußballturniere, Wassersportwettbewerbe oder Halbmarathon im Laufsport, bis zu Denksportarten wie Schach und Tanzsportveranstaltungen. Mit dem Motto #YouAreIncluded achteten die Veranstalter*innen dabei auf hohe Inklusivität. Alle Wettbewerbe hatten Kategorien für sich als weiblich, männlich und nicht-binär identifizierende Teilnehmer*innen, sowie verschiedene Schwierigkeitsgrade. Athlet*innen konnten somit in jeder Stufe antreten. So zum Beispiel:
Frauenfußball-Gold gibt es für Bulgarien
So nahm Emilia Toneva aus Bulgarien mit ihrem Frauenfußballteam ebenfalls bei den EuroGames 2021 teil. Infolge hat sie mit ihrem Team sogar die Goldmedaille beim Frauenfußballturnier dort gewonnen.
Es war ihre erste Teilnahme bei den EuroGames 2021. Sie sei auch sicher, bei den nächsten EuroGames wieder dabei zu sein, sagte Emilia. Sie erlebte bereits beim Besuch in Kopenhagen auch außergewöhnliche schöne Tage und lernte tolle Menschen weltweit dabei kennen, sagte sie.
Das niederländische Frauenteam Baby Gays erreichte den zweiten Platz beim Frauenfußballturnier der EGLSF.
Tanzsport ist ein Höhepunkt der EuroGames
Alle Anhänger*innen des Tanzsports sind in der LGBTI-Bewegung zahlreich vorhanden. Seit Jahren tanzen sie begeistert auf dem jährlichen Regenbogenball in Wien. Der Tanzsport gehörte ebenfalls zu den sportlichen Höhepunkten der EuroGames 2021 in Kopenhagen. PanDans, die Tanzabteilung von Pan Idræt, organisierte somit auch den Tanzsport bei den EuroGames 2021.
Die Niederländerin Anna van der Vleuten ist mit ihrer Partnerin zum ersten Mal bei den EuroGames 2021 als Tanzpaar gestartet. Sie waren allerdings das einzige weibliche Paar im Level der Anfänger*innen. Die Veranstalter*innen haben sie mit anderen Paaren des höheren Tanzlevels vermischt. Das war anfangs etwas frustrierend, sagte Anna, die mit der Zeit die Hilfe und Unterstützung durch die unterschiedlichen Tanzlevels erkannte.
Schließlich haben ihre Fans, die in etwa gleichaltrige weibliche Paare sind, sie spontan unterstützt und im Zeichen der Frauensolidarität mitgetanzt. Grundsätzlich waren beim Tanzsportwettbewerb der EuroGames 2021 mehr männliche als weibliche Paare anwesend. Die weiblichen Tanzpaare wirken bei dieser Tanzsportveranstaltung unscheinbarer, bis auf ein Frauentanzpaar aus der Schweiz. Sie trugen bewusst maßgeschneiderte Anzüge, sagte Anna.
Besonders interessiert hat sie beobachtet, wie sich non-binäre Personen auf der Tanzfläche präsentierten.
Sie nahm auch eine geschlechtergetrennte Wertung bei den Tanzpaaren erfreut wahr. Anna war auch positiv beeindruckt von der Organisation. Die Anzahl der Teilnehmer*innen war Covid-bedingt geringer als geplant. Alle Tänzer*innen fühlten sich, besonders gut betreut und aufgenommen in der Tanzgruppe. Bei Anna blieb dieses Turnier des Tanzsports wirklich schön in Erinnerung. Einer erneuten Teilnahme bei den EuroGames 2022 habe sie direkt nach dem Abschluss der Ausgabe von 2021 zugestimmt, sagte Anna.
Soweit ein kleiner Einblick in die EuroGames 2021 in Kopenhagen. Ende Juli 2023 gastieren die EuroGames in der Schweiz, genauer in Bern. Und dort wird hoffentlich der Anteil der sportlich aktiven Frauen klar höher sein, um geschlechtergerecht medial verstärkt sichtbar zu sein.
Bildquellen: Miguel Bruna/unsplash, Bettina Frenzel