Versteckte Männer in Frauenteams?

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Die Frage nach versteckten Männern bei der Frauenfußball-WM sorgt für Aufregung.

Kein Testosteron im Sport ?

Nach der Aufregung um Sambias Kapitänin Barbra Banda, ob sie als versteckter Mann bei der Fußball-WM der Frauen spielt, löst eine Diskussion über Geschlechtsprüfungsverfahren im Sport aus. So wird der Kapitänin der sambischen National-Elf unterstellt, ein Mann zu sein. Klare Richtlinien hat die FIFA zur Feststellung auch nicht, so ist darüber über die jüngste Schlagzeige bei den deutschen Sportnachrichten Sport1.de zu lesen.

„Bei den Frauen darf sie nicht spielen, bei den Männern auch nicht. Wo soll sie denn jetzt spielen?“

sagten ihre Fans in Sambia

Geschlechtsüberprüfungsverfahren im Sport

Die 23-Jährige Kapitänin der sambischen National-Elf, Barbara Banda wurde im vergangenen Jahr vom Afrika-Cup ausgeschlossen, weil angeblich in einem Geschlechtsüberprüfungsverfahren zu hohe Testosteronwerte festgestellt wurden.

FIFA überprüft die Genderbestimmungen, was in der Folge bestätigt, Banda ist die eindeutig stärkste Akteurin in Sambias Kader, sie spielt im Liga-Alltag für ein chinesisches Team und dominiert dort mit ihrer körperlichen Spielweise. In der Folge stellt die FIFA-Frauenfußball-Chefin Sarai Bareman dar, in der Fußballszene gebe es immer noch keine einheitlichen Genderbestimmungen, sagt sie.

„Wir befinden uns in einem Konsultationsprozess und überprüfen unsere Genderbestimmungen.“

sagt Sarai Bareman, Chief Women‘s Football Officer bei der FIFA seit 2016

Beim Afrika-Cup ausgeschlossen, aber bei der WM 2023 in Australien dabei

Der Weltverband FIFA hat jedenfalls bereits im Frühjahr 2023 mitgeteilt, dass die sambische Kapitänin Barbara Banda fix bei der WM 2023 teilnehmen darf, obwohl sie beim Afrika-Cup, bei einem südafrikanischen Turnier, den Olympischen Spielen 2021 nicht teilnehmen durfte. Schließlich gelten für den Weltverband FIFA keine einheitlichen Regeln.

Menschenrechtsverletzende Untersuchungen

Diese Geschlechterüberprüfungen seien eine Menschenrechtsverletzung und diskriminierend

kritisierte auch die nichtstaatliche Organisation Human Rights Watch

Solche Geschlechtstests sind krank und demütigend

Schließlich hat die ehemalige schwedische Nationalspielerin Nilla Fischer darüber ebenfalls in ihrer kürzlich erschienenen Biografie unter dem Titel „Ich habe noch nicht einmal die Hälfte gesagt“ geschrieben, wie sehr es viele Spielerinnen irritiert habe, die Anordnung zu bekommen, sich unten nicht zu rasieren, um dem untersuchenden Arzt ihre Genitalien zu zeigen. Solche Tests von der FIFA und den beauftragten Ärzten des Weltverbands anordnen zu lassen, um die Geschlechtsidentität festzustellen, sind krank und demütigend, wie auch Fischer es in ihrem autobiografischen Werk schreibt.

„Jag sa inte ens hälften“ (zu deutsch: Nicht einmal die Hälfte habe ich erzählt) ist das autobiografische Werk der ehemaligen Kapitänin der Bundesliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg und ist lesenswert.

Kürzlich erschienene Autobiografie von Nilla Fischer.

Senkung der Testosteronwerte in der Leichtathletik

Aber nicht nur im Fußball der Frauen ist dieses Thema heiß diskutiert. Denn bereits in der Leichtathletik ist es soweit geregelt, dass Athletinnen nur nach nachweislicher Senkung der Testosteronwerte teilnehmen dürfen. In der Folge wurde schon im Jahr 2009 beispielsweise die Mittelstreckenläuferin Caster Semenya verdächtigt ein Mann zu sein und daraufhin ausgeschlossen.

Ungleiche Regelungen

Trotz der noch ungleichen Regelungen, erfreulicherweise darf Sambias Fußballkapitänin Barbara Banda immerhin an der WM 2023 in Australien teilnehmen und trifft in der Gruppenphase auf die Frauenteams aus Spanien, Japan und Costa Rica.

Bildquelle: Ian Dooley/unsplash

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