Sponsoren-Vertrag mit Ölkonzern Aramco beenden

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Mehr als 100 Profi-Fußballerinnen aus 24 Ländern fordern die FIFA auf den Sponsorenvertrag mit Aramco zu beenden.

FIFA kündigte die Partnerschaft mit dem saudi-arabischen Ölkonzern Aramco an

Die FIFA hatte bereits im April 2024 die Partnerschaft mit dem Unternehmen Aramco verkündet. Aramco gewähre unter anderem die Sponsorenrechte für die Männer-WM 2026 und die Frauen-WM 2027, sagte ein Sprecher der FIFA. Aus Sicht der Frauen- und Menschenrechte sowie aus Sicht des Klimaschutzes ist so eine Partnerschaft der FIFA mit Aramco stark umstritten. Der Sprecher der FIFA verteidigte dieses partnerschaftliche Abkommen mit den Worten:

„Die FIFA ist als internationaler Weltverband eine integrative Organisation mit vielen kommerziellen Partnern, die auch andere Organisationen im Fußball und anderen Sportarten unterstützt. Der Frauen-Fußball würde auch von den Verträgen mit Aramco und mit anderen Unternehmen profitieren, weil die Sponsoringeinnahmen der FIFA auf allen Ebenen wieder in den Sport, somit auch in den weiter zunehmenden Frauen-Fußball, investiert werden“,

sagte ein Sprecher der FIFA.

Kritik und Protest kommen von internationalen Profis aus dem Frauenfußball

Doch Aramco ist größter Ölkonzern der Welt und gehört zu mehr als 90 Prozent dem saudi-arabischen Staat. Daher kommt auch entsprechende Kritik von den 106 Fußballerinnen aus allen Kontinenten. So kritisierten unter anderem die Manchester-City-Spielerin Vivianne Miedema, die kanadische Kapitänin Jessie Fleming und die US-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Becky Sauerbrunn diese FIFA-Erklärung zur Partnerschaft mit dem saudi-arabischen Ölkonzern:

„Die saudische Führung tritt nicht nur die Rechte der Frauen mit Füßen, sondern auch die Freiheit aller anderen Bürger*innen. Stellen Sie sich vor, wenn von LGBTIQ-Spielerinnen, von denen viele Heldinnen unseres Sports sind, erwartet wird, bei der WM 2027 für den staatlichen Ölkonzern eines Regimes zu werben, das genau die Beziehungen kriminalisiert, in denen sie leben und für die sie stehen“,

heißt es in einem offenen Protestschreiben an die FIFA.

So werfe eine Partnerschaft mit einem Unternehmen aus Saudi-Arabien die Fortschritte und Entwicklungen des Frauen-Fußballs in den vergangenen Jahren weit zurück, sagten die Kritikerinnen aus dem Frauenfußball. Sie fordern daher den FIFA-Präsidenten, Gianni Infantino, in einem offenen Brief auf, so einen Sponsoren-Vertrag mit dem saudi-arabischen Ölkonzern zu annullieren. Denn so eine Partnerschaft sei mit der Fußballwelt in Bezug auf Menschenrechte, LGBTIQ-Community- und Frauenrechte sowie in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit, absolut nicht zu vereinbaren.

ÖFB-Nationalteam-Spielerinnen Viktoria Pinther und Marina Georgieva unterzeichneten auch dieses Protestschreiben

Mehr als 100 Profi-Fußballerinnen aus 24 Ländern den Internationalen Fußballverband FIFA aufgefordert, den Sponsorenvertrag mit Aramco zu beenden. So haben auch die ÖFB-Nationalteam-Spielerinnen Viktoria Pinther und Marina Georgieva diesen offenen Brief mitunterzeichnet. In dem offenen Brief heißt es auch, dass Saudi-Arabien Milliarden für Sportsponsoring ausgebe, während Saudi-Arabien sich damit vom menschenrechts- und frauenrechtsverletzendem Regime im eigenen Land ablenken will.

Ein menschenrechts- und frauenrechtsverletzendes Regime herrscht in Saudi-Arabien

So existiert zwar seit August 2019 auch für Frauen in Saudi-Arabien die Reisefreiheit und seit Anfang 2008 dürfen Frauen alleine in einem Hotel wohnen, was davor nur in der Begleitung eines männlichen gesetzlichen Vormundes gestattet war. Dennoch unterliegen die einheimischen Frauen in Saudi-Arabien einer gesetzlichen männlichen Vormundschaft. Auch ist in der Grundordnung des Königreiches kein Schleier explizit erwähnt, aber Frauen mussten ihn in der Öffentlichkeit trotzdem bis 2018 tragen, um den ganzen Körper zu bedecken und die Aufmerksamkeit der Männer durch die Anziehung zu wecken. Schließlich stehen homosexuelle Handlungen in Saudi-Arabien immer noch unter Strafe, die meist mit körperlicher Züchtigung oder Gefängnis erfolgt. Für Geschlechtsverkehr zwischen Männern kann die Todesstrafe verhängt werden, wohingegen Frauen meist nur mit Peitschenhieben bestraft werden.

Unterzeichnerinnen und Initiatorinnen des Protestschreibens haben besseres verdient als den saudi-arabischen Sponsoring-Vertrag

Zu den weiteren Unterzeichnerinnen und Initiatorinnen dieses Protestschreibens gehören die Kapitänin der italienischen National-Elf, Elena Linari, von AS Roma, sowie andere italienische Spielerinnen wie Katja Schroffenegger (Como), Francesca Durante und Rachele Baldi (Inter), Norma Cinotti (Samp) und Tecla Pettenuzzo (Neapel), sowie die ausländischen Legionärinnen in Italien, die in der Serie A spielen, wie die Dänin Junge Pedersen (Inter), sowie die Österreicherin Georgieva (Fiorentina), die Kroatin Bacic, die Dänin Lundorf Skovsen (Neapel) und die Deutsche Krumbiegel (Juventus). Sie haben deutlich einen Widerspruch in all dem festgestellt. Für sie alle ist daher so ein Abkommen der FIFA mit dem saudi-arabischen Ölkonzern viel ärger als ein Eigentor im Fußball, denn sie haben etwas besseres verdient.

Textquelle u.a.: ORF, Bildquelle: AdobeStock_FIFA_Money_Pokal_1018149838.

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