Frauen im Motorradsport

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Erste Motorrad-WM für Frauen – 2024 als Profirennserie etablieren.

Ana Carrasco: bisher einzige Frau bei der Motorrad-WM

Die Supersport-300-Weltmeisterin von 2018 Ana Carrasco aus Spanien nahm als bisher einzige Frau an der Motorrad-Weltmeister*innenschaft teil. In der Supersport-300-WM im Rahmenprogramm der Superbike-WM erzielte sie den WM-Titel für die Saison 2022. 

Unabhängig und frei mit der Maschine unterwegs

Auf der einen Seite gilt das Motorradfahren für Motorradfahrerinnen als Symbol der Freiheit, also frei und unabhängig unterwegs sein. Zum Beispiel nach der Arbeit auf die Maschine steigen, einfach losfahren, vom Arbeitsalltag abschalten. Andererseits ist es auch aus feministischer Perspektive verlockend, eine der letzten Männer-Bastionen im österreichischen Sport zu durchbrechen. Denn motorisiertes und nicht motorisiertes Radfahren, können Frauen genauso wie ihre männlichen Radfahrer. 

Motorradsport-Kultur in Spanien und Italien

„Weibliche Fahrerinnen müssen aus Ländern kommen, wo es eine Motorradkultur gibt, wie in Spanien und Italien“, sagt Natalija Ljubimowa, die zwischen 2005 und 2010 selbst als aktive Motorradrennfahrerin in russischen und italienischen MeisterInnenschaften unterwegs war. In Russland hat sie zwei Mal einen Cup gewonnen. Derzeit ist sie als Teammanagerin von Yakhnich-Motorsport in der Superbike-WM tätig.  

Derzeit ist Ana Carrasco die einzige Fixstarterin in der Motorradsport-WM. Allerdings ist der Markt für den Motorradsport auch in Spanien und Italien zumindest für Frauen hart umkämpft. Daher fuhr Carrasco im niederländischen Team RW-Racing, weil spanische Sponsoren und spanische Teams ihr keine Chance gaben gegenüber ihren zahlreichen männlichen spanischen Altersgenossen. Aber ohne Sponsoren ist es nur schwer bis kaum möglich, den Motorradsport professionell zu betreiben, weil es eine sehr teure Sportart ist. 

Männer-Bastion im österreichischen Sport durchbrechen

Aber wie sieht es mit der Motorradsport-Kultur der Frauen und Lesben in Österreich aus? Da gibt es zum Beispiel Kim Adlhart aus Oberösterreich, die bereits im Jahr 2018 als 20-jährige zum dritten Mal Supermoto-Staatsmeisterin in der S3-Klasse wurde und weitere Pläne im Motorradsport hat. 

Im Gespräch mit den Motorradfahrerinnen von WIMA-Austria, dem Verein Women International Motorcycle Association – Österreich, stellt sich auch die Frage, was interessiert uns Frauen im Allgemeinen und im Speziellen an diesen Motorrädern? Ist es der Reiz, eine der letzten Männer-Bastionen im österreichischen Sport zu durchbrechen, oder ist es einfach das schnelle Fahren auf zwei motorisierten Rädern und insbesondere als Frau unabhängig und frei unterwegs zu sein? – Die Antworten darüber sind im Sportporträt über die Motorradfahrerinnen in Österreich [pdf] zu lesen. 

Motorradsport versus Klimaschutz?

Wie zeitgemäß ist der Motorradsport im Zeitalter des lebenswichtigen Klimaschutzes? Auf diese Frage, wie zeitgemäß es noch ist, in Zeiten des Klimaschutzes, den motorisierten Radsport weiterhin zu forcieren, sagen die Motorradfahrerinnen beim Stammtisch von WIMA Austria, neue Motorräder seien nicht umweltschädlicher als Autos. Schließlich ist es für die freiheitsliebenden Motorradfahrerinnen wichtig, selbstbewusst und unabhängig auf ihre Maschinen zu steigen, um das Gefühl der Freiheit bewusst wahrzunehmen, sowohl auf gemeinsamen Adventure-Touren wie auch alleine als motorradfahrende Frauen unterwegs zu sein.

Erste Motorrad-WM für Frauen – 2024 als Profirennserie etablieren

FIM, die Fédération Internationale de Motocyclisme, also übersetzt der Motorrad-Weltverband, ist die höchste internationale Motorradsport-Organisation und plant für das kommende Jahr 2024 eine erste Motorradrennsport-WM für Frauen auszutragen. “Es ist das erste Mal seit 1904, dass wir im nächsten Jahr mit der FIM-Frauen-Weltmeisterinnenschaft beginnen werden“, sagt FIM-Präsident Jorge Viegas, der damit auf großes Interesse gestoßen ist. Dabei ist in der ersten Saison die Austragung von sechs Rennwochenenden, in jeweils zwei Läufen, geplant und soll im Rahmenprogramm der Superbike-WM in Europa stattfinden. 

Professionelle Frauen im Motorradsport gewinnen 

Das Ziel lautet für FIM, Frauen als professionelle Motorrad-Sportlerinnen zu gewinnen, damit sie auch als Rennfahrerinnen ihr Gehalt als Profis verdienen. Aber alle Frauen, die daran teilnehmen, fahren das gleiche Motorrad für die Motorrad-WM.

Fundament der neuen Frauen-Motorradsport-WM: offene Marke ?

Die WEC FIM Europe gibt es bereits als Motorradrennserie für Frauen, die bereits mit Supersport-300-Motorrädern fahren. Auch als Serie soll sie erhalten bleiben. Nur die Leistung soll an das Level der Supersport-WM angepasst werden, sodass der Hubraum des Motorrads 600 Kubikzentimeter umfassen soll. Also, die neue Serie soll die Topkategorie für Frauen werden. Dennoch sollen Frauen, wie die derzeit noch einzige Motorradsport-WM-Rennfahrerin Ana Carrasco, die Möglichkeit haben, ihre Karriere in den Rennserien gemeinsam mit Männern weiterzumachen.

Weiterführende Links über die Frauen im Motorradrennsport

Weitere Informationen über die Geschichte der Frauen als Rennfahrerinnen im Motorradsport sowie über erste Pläne für eine eigene Motorrad-WM für Frauen sind beispielsweise auch hier in den folgenden Links  nachzulesen:

Bildquelle: William Daigneault/unsplash

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