Keine Frage des Geschlechts

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Motorsport ist eine von Männern oft dominierte Disziplin. Laura-Marie Geissler beweist, auch Frauen können talentierte erfolgreiche Motorsportlerinnen sein.

Mit Frauenpower und Talent die Männerdomäne Motorsport durchbrechen

Denn wichtige persönliche Eigenschaften sind Leidenschaft, Entschlossenheit und der Wille, Grenzen zu überschreiten. Das alles ist keine Frage des Geschlechts für diese Sportart. Die 25-jährige deutsche Profi-Motorsport-Rennfahrerin Laura-Marie Geissler kommt aus München. Sie setzt ihre Ziele entschlossen und selbstbewusst im Blick auf die Rennstrecken dieser Welt. Als einzige Frau fährt sie im Porsche Cup und überholt die männliche Konkurrenz mit ihrem Talent. Abgesehen davon hat sie auch die Lizenz für das Fliegen eines Hubschraubers erworben. Die junge Unternehmerin und Rennfahrerin zeigt große Begeisterung für die Technologie.

Frühe Inspiration zum Motorsport

Bereits im Alter von zehn Jahren hatte sie mit dem Kart-Rennen begonnen. Aber auch ihr Vater lehrte ihr schon in jungen Jahren so manches technische Verständnis über die Dynamik und das Auto. Laura-Marie Geissler fand somit schnell den Weg in den professionellen Rennsport. Heute fährt sie den neuen, schnellen Taycan Turbo Sport Turismo von Porsche. Der Motorsport ist auch mit mehreren Tattoos an ihrem Körper sichtbar. Auf ihrer rechten Hand eine Gangschaltung und auf ihrem Fuß, mit dem sie das Gaspedal betätigt, eine chemische Formel tätowiert.

Motorsport-Rennen starten für Porsche in der GT4 European Series

Rennen fahren ist eine teure Leidenschaft. In wohl kaum einer anderen Sportart scheitern so viele junge Talente an finanziellen Hürden wie im Motorsport. Denn nicht nur ein schnelles Fahrzeug, sondern auch Rennanzüge, Antrittsgebühren und Reisekosten kosten viel Geld. Aus der Haushaltskasse können das nur ganz wenige finanzieren. Viele Talente sind deshalb auf die Unterstützung durch Sponsorinnen angewiesen. Laura-Marie Geissler spricht dabei über eine mindestens sechsstellige Summe, was ihr der Motorsport kostet. Trotzdem fährt sie für Porsche in der GT4 European Series, obwohl sie selbst aus keinem reichen Elternhaus kam. Daher arbeitete Laura-Marie Geissler nach ihrer Matura auch unter anderem in Werkstätten und als Instruktor-Fahrerin auf der Nordschleife des Nürnburgrings. Sie konnte damit dem Motorsport einfach nahe sein und sich ihren geliebten, aber teuren Motorsport finanziell leisten. So begann sie auch parallel mit ihrem Studium zur Psychologie, um einen beruflichen Plan B zu haben, sagte sie.

Neue Wege der Sponsorenfinanzierung

Im Jahr 2021 startete sie mit einem ersten und einem dritten Platz bei der Porsche Sprint Challenge in ihre Saison. Derzeit fährt sie in der GT4 European Series. Im gleichen Jahr gründete Laura-Marie Geissler das erste NFT-finanzierte Rennteam. NFT ist die Abkürzung für „Non-Fungible-Token“ und bedeutet „nicht-austauschbares Objekt“. Diese Technik verpasst einzigartige Kennzeichen den digitalen Inhalten und ist somit klaren Besitzer*innen zugeordnet. Digitale Bilder werden damit markiert und verkauft. Seit ihrer Gründung zählt Geissler beim Magazin Forbes auch zu den 30 einflussreichsten Persönlichkeiten unter 30 Jahren.

Eine NFT-Community sprengt die Grenzen des Sportsponsorings

Daher ist das Ziel, ein dezentrales NFT-basiertes Sponsoring-Modell zu nutzen, um externe Einflüsse zu beseitigen, die das Renngeschäft ungerechtfertigt beeinflussen. Im Motorsport sind die meisten Sportlerinnen auf externe Sponsoren angewiesen, um eine Karriere im Rennsport anzustreben. Insbesondere für weibliche Fahrerinnen erweist es sich als schwierige Aufgabe, um die nötige Finanzierung zu finden. Gemeinsam mit Markenpartnerinnen aus Deutschland und den USA hat die deutsche Rennfahrerin Laura-Marie Geissler somit den ersten NFT-finanzierten Rennclub gegründet. In der Folge ist auch kein hübsches Aussehen für die Presse und keine Verbeugung mehr vor Sponsoren notwendig. Für einen reinen, selbstbewussten Frauenrennsport verwendet Laura-Marie Geissler den gesamten Erlös aus den NFT-Verkäufen, um ihre Renn-Saison zu finanzieren. Ihre Marke LMG GT No.1 ist jetzt auf opensea.io.

Nachhaltig fürs Leben geprägt

Als Profi-Motorsportfahrerin bereitet sie sich vor allem mental durch Autogenes Training, Atemübungen, Visualisierung sowie mit Reaktionstraining vor. Mentaltraining und Mentaltrainerinnen seien allgemein im Motorsport ein Defizit. So habe sie als Motorsport-Rennfahrerin das Wissen aus ihrem Psychologie-Studium gut anwenden können, sagte sie.

Besonders in der Zeit nach ihrem Unfall im Jahr 2023 hätte sie einen oder eine Mentaltrainer*in und psychologische Unterstützung gebraucht. Denn der Unfall habe sie nachhaltig fürs Leben geprägt. Es passierte bei ihrem letzten Rennen im Porsche-Cup. Sie hatte vom Start weg Probleme mit dem Auto. Es gab etwa 30 bis 40 Prozent Bremsverlust, und die Bremsen waren nicht voll funktionstüchtig. Ihr Rennteamleiter hatte sie damit dennoch nicht ernst genommen. Er habe ihr nur geraten, sich nicht so anzustellen, da alles unter Kontrolle sei. Sie könne sich auf das Team und die Mechaniker verlassen, sagte sie.

In der Folge fuhr sie mit 200 PS in die Leitplanke rein. Neben einem Totalschaden des Autos hatte sie auch Wirbel- und Rippenverletzungen und ein Schleudertrauma. Sie wurde aus dem Auto rausgetragen. Aber am nächsten Tag musste sie, trotz Schleudertrauma, wieder ins Auto einsteigen, um keine Angst zu bekommen, sagte Geissler. Statt einer Entschuldigung seitens ihres Rennteamleiters redete dieser sich nur auf Materialverschleiß aus.

Selbstbewusster Frauenrennsport

Abseits der Rennstrecke engagiert sich die professionelle Motor-Rennsportfahrerin auch für Frauen im Sport. Sie kämpft für Gleichberechtigung sowie neue Wege der Sponsorenfinanzierung. Sie setzt sich mit kreativen Projekten gegen die Objektifizierung von Frauen ein. Mit ihrem gegründeten NFT-finanzierten Rennteam möchte sie sich von dem klassischen Sponsorenkonzept unabhängig machen. Das hilft besonders auch den jungen Frauen im Motorsport.

„Beauty-OP-Auto“ ist Geisslers kreatives Kunstprojekt

Die Profi-Motorsportfahrerin wollte ursprünglich Kunstgeschichte studieren. Ihr Interesse an Kunst und Design hat sie schließlich lieber praktisch in den Motorsport investiert. Geisslers künstlerisches Talent half ihr beim kreativen NFT-finanzierten Kunstprojekt. Es ist ein spezielles, ganz durchdachtes, konzipiertes Autodesign für eine besondere Message: das „Beauty-OP-Auto“ mit diversen Schnittmustern.

Sie erregte damit großes Aufsehen, um dafür Support zu bekommen. Denn dieses Auto fährt gegen die Objektifizierung von Frauen. Sie habe ihr Kunstprojekt schließlich an Porsche gepicht und auf Messen präsentiert, um es zu monetisieren. In der Folge habe sie bei großen Firmen über den US-amerikanischen und deutschen Markt das Interesse an ihrem Kunstprojekt geweckt. Aber ihre zahlreichen Follower bei Social Media Kanälen habe sie vor allem über mediale Kanäle wie Fernsehen und Podcasts gewonnen. Die 25-jährige Unternehmerin Geissler ist auch in der 14ten Folge des Podcasts Zwischenstopp via Spotify hier zum Hören. Dort spricht sie über das teure Motorsport-Business, ihre Marke LMG Racing und über ihre Arbeit als Unternehmerin.

Bildquelle: Frauen beim Motorsport, Fotocredit: Adobe Stock.

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