Vienna City Marathon, Pride Run, Frauenlauf

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Frauen laufen in Österreich

Der Laufsport in Österreich hat eine lange Tradition: Dazu zählt der Vienna City Marathon in 42 Kilometern, der Wiener Halbmarathon sowie der vor 35 Jahren, im Jahr 1988, von Ilse Dippmann gegründete österreichische Frauenlauf. Aber nicht nur im klassischen Sinn ist der Laufsport in Österreich stark. Lesbische  Läuferinnen und andere Sportlerinnen  setzen sich beim Pride Run 2023 in Wien zum sechsten Mal, seit dem Jahr 1988,  für Akzeptanz und  Sichtbarmachung von Frauen*Lesben ein. 

35 Jahre: Österreichischer Frauenlauf in Wien 

„Der Laufsport hat mich mutig und stark gemacht, das wünsche ich allen Mädchen und Frauen“, sagt Ilse Dippmann, die Gründerin und Organisatorin des ASICS österreichischen Frauenlaufs. Im Oktober 2021 hat ASICS österreichischer Frauenlauf bereits zum 33sten Mal in Wien stattgefunden. Für ihr Engagement, die Sichtbarmachung von Frauen, wurde Dippmann Anfang September des Jahres 2021 mit dem Wiener Frauenpreis in der Kategorie Sport ausgezeichnet. 

Beim österreichischen Frauenlauf 2023:

21.627 Läuferinnen, im Alter von fünf bis 90 Jahren, waren dieses Jahr wieder beim 35sten ASICS österreichischen Frauenlauf, am Tag nach dem Pride Run Vienna, also am 04. Juni 2023 am Start. Das Frauen-Trio aus Kenia hat mit ihren Laufzeiten von 14:57, 14:59 und 15:05 die Liste der schnellsten Fünf-Kilometer-Elite-Läuferinnen angeführt. 

1Chepngeno NaomiKEN00:14:57
2Kajuju-Gitonga PurityKEN00:14:59
3Chepkurui GladysKEN00:15:05
Die drei schnellsten Eliteläuferinnen beim Österreichischen Frauenlauf 2023 sind aus Kenia.

Die schnellste Österreicherin der Fünf-Kilometer-Elite-Laufstrecke ist Carina Reicht. In ihrer Laufzeit von 15:53 hat sie den sechsten Platz gemacht. 

Beeindruckende Laufzeiten: für die offenen Fünf- und Zehn-Kilometer

Schließlich wurden noch weitere Läuferinnen mit ihren beeindruckenden Laufzeiten als Siegerinnen auf die Bühne gebeten: Die schnellste Fünf-Kilometer-Läuferin ist Monika Kaczmarek aus Polen mit ihrer Laufzeit von 16:59. Die schnellste Zehn-Kilometer-Läuferin ist Sabrina Mockenhaupt-Gregor mit ihrer Laufzeit von 35:04 aus Deutschland. Schließlich ist die schnellste österreichische Zehn-Kilometer-Läuferin Julia Jakob mit 39:50. Last but not least wurde auch die älteste Läuferin, im stolzen Alter von 90 Jahren, beim 35sten österreichischen Frauenlauf geehrt. 

Am Tag davor: Frauen*Lesben laufen

Während der 35ste österreichische Frauenlauf am vierten Juni 2023 im zweiten Bezirk Wien gestartet ist, wurde am Vortag zum wiederholten Mal der Pride Run der LGBTIQ*-Szene im Wiener Prater, von Katharina Kacerovsky-Strobl und ihrer Partnerin, der Ärztin Drin.med Stefanie Strobl, organisiert. Für Kacerovsky-Strobl ist der Vienna Pride Run auch ein Ort, um sich Mut für den Alltag zu holen, denn: „Hier sind wir viele zusammen, nach Hause gehen wir alleine“, sagt sie. Nicht nur bei den verschiedenen Ballsportarten wie Basketball, Volleyball und Fußball, sondern auch beim Laufsport, egal ob Fünf- oder Zehn-Kilometer-Lauf, sind Frauen*Lesben sportlich aktiv. Sie laufen virtuell und sie laufen bis zur Goldmedaille. 

Pride Run Vienna 2023: “Together we rise”

Beim Pride Run Vienna am Samstagvormittag, den 03. Juni 2023 im Wiener Prater sind bereits 300 mehr als im Vorjahr, also rund 1.500 Läufer*innen unter dem neuen Laufmotto “Together we rise” gelaufen. 

Die schnellste Läuferin beim Vienna Pride Run: 2023

Stefanie Holzer ist als schnellste Läuferin beim diesjährigen Pride Run durch das Ziel gelaufen. Sie ist im Jahr 2019 zum ersten Mal beim Pride Run dabei gewesen. Als aktive Triathletin ist sie in 19 Minuten 33 Sekunden ihre fünf Kilometer erlaufen. 

Vienna Pride Run 2022: Laufen für Akzeptanz – als befreiende Aktivität

Unter dem Motto: Run for Acceptance, also Laufen für Akzeptanz, findet seit dem Jahr 2018 die Laufsportveranstaltung Pride Run Vienna mit mehr als tausend queeren Läufer*innen in Wien statt. Das Besondere daran ist, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Seit dem Beginn des Jahres 2020, dem sogenannten Corona-Zeitalter, hat sich die Wertigkeit des Laufsports gesteigert. Immer mehr Menschen erleben den Laufsport als eine befreiende Aktivität, die es ermöglicht, in Lockdown-Zeiten sportlich aktiv zu bleiben. Im Jahr 2021 haben die Veranstalter*innen aus Gründen des Gesundheitsschutzes den dritten Pride Run Vienna virtuell organisiert. Dabei wurden den Teilnehmer*innen Starterbags per Post zugeschickt, mit denen sie ihre Laufzeit nach einem Lauf von fünf oder zehn Kilometern problemlos online hochladen konnten. Das habe auch organisatorisch sehr gut funktioniert, sagt Nina Lederer, eine der vielen Hobbyläufer*innen beim Virtual Pride Run 2021. Allerdings hoffe sie dennoch, dass Corona bald nicht mehr ein so großes Problem darstellt. Denn die anderen Läufer*innen hätten ihr schon sehr gefehlt.

Vienna Pride Run 2021: Laufen hält gesund und verbindet, ob virtuell oder real

Die im Jahr 1981 geborene Nina Lederer ist aktiv beim Frauen*Lesben-Basketballsport und läuft seit dem Jahr 2019 beim Pride Run Vienna mit. Es sei eine schöne Gelegenheit, auf sportliche Weise sichtbar zu sein. Sie sehe dabei das gemeinsame Laufen, Schwitzen und Durchhalten als etwas sehr Verbindendes, sagt Lederer. Bereits in früheren Jahren sei sie schon bei anderen Laufveranstaltungen, zum Beispiel beim Silvesterlauf im Jahr 2017 rund um den Wiener Ring oder am Vorabend des Vienna City Marathon im Jahr 2018, zehn Kilometer mitgelaufen. Die hauptberufliche Ärztin sieht sich mehr als Hobbyläuferin, da sie phasenweise keine Zeit für ein regelmäßiges professionelles Lauftraining findet. Für den Pride Run Vienna sei sie stets ausreichend gut motiviert, weil sie sich gut fühle, mit den vielen Läufer*innen der LGBTIQ*-Szene in den Pride-Trikots gemeinsam gegen Diskriminierung auf der Straße zu laufen. Auch beim Virtual Pride Run 2021 war die Hobbyläuferin Nina Lederer mit dabei. „Es ist aber gewohnheitsbedürftig, weil beim virtuellen Laufen das Gemeinsame als Veranstaltungscharakter wegfällt“, sagt sie. Aber während der Corona-Pandemie-Zeit war der Virtual Pride Run eine gute Alternative, und so konnten auch mehr Läufer*innen von überallher ohne Anreise mitlaufen. Auf diese Art ist sie gemeinsam mit drei weiteren Läuferinnen rund um den Auer-Welsbach-Park in Wien gelaufen. 

„Es ist aber gewohnheitsbedürftig, weil beim virtuellen Laufen das Gemeinsame als Veranstaltungscharakter wegfällt“

Nina Lederer

Großartige Laufleistungen beim Virtual Pride Run Vienna 2021

Letztlich hat Magdalena Bachler-Nagele (Jahrgang 1987) beim Virtual Pride Run 2021 in der Kategorie „Frauen fünf Kilometer“ den ersten Platz in der Zeit von 21:53 Minuten erlaufen. Beim Zehn-Kilometer-Lauf hat Bernadette Michlmayr (Jahrgang 1990) in der Zeit von 49:24 Minuten den ersten Platz erreicht. Nina Lederer hat den 56sten Platz in der Kategorie der Frauen fünf Kilometer erlaufen. Mit ihrer Laufleistung von 33:35 Minuten sei sie dennoch zufrieden, da sie bei ihrem Lauftraining doch einige Probleme hatte, ihre Kondition wieder aufzubauen. Schließlich sei es auch nicht so einfach, aus der Komfortzone während des Corona-Lockdowns, ohne sonstige sportliche Aktivitäten wie Basketball- oder Tennissport, wieder herauszukommen, sagt Lederer. 

Vienna Pride Run: ein Festtag der Frauen*Lesben + LGBTIQ*-Community

Jedoch wichtiger, als eine gute Laufzeit zu erzielen, sei ihr vorerst, die Dauer des Laufens zu erhöhen. Für Lederer sei aber auch das politische Anliegen bei dieser Laufsportveranstaltung das Besondere. Der Pride Run gehöre daher auch zu ihren sogenannten Festtagen. Sie setzt damit ein politisches Zeichen, um immer wieder aufzuzeigen, was viele Vorkämpfer*innen bereits ermöglicht haben, nämlich nicht nur in Clubs, Beisln oder auf Partys, sondern auch im Alltag, auf den Straßen und beim Sport lesbisch sichtbar zu sein. In diesem Sinne haben unter dem Motto „Laufen für Freiheit und Sichtbarkeit“ rund 1.200 Läufer*innen beim Vienna Pride Run 2022 wieder real teilgenommen. 

Erfolgreicher Halbmarathon 2023: für Frauen*Lesben in Wien

Am 23. April 2023 ist die Hobbyläuferin Nina Lederer zum ersten Mal beim Halbmarathon ihre 21 Kilometer in Wien gelaufen. „Es war zwischendurch sehr mühsam und jetzt tut mir alles weh, aber ich war dabei“, sagt Lederer. Sie ist glücklich und zufrieden, dieses Ziel durchschnittlich gut erreicht zu haben. 

Vienna City Marathon 2023: Julia Mayer ist österreichische Staatsmeisterin

Die ersten zehn platzierten Läuferinnen des 40sten Vienna Halbmarathon 2023 wurden sogar mit einer beachtlichen sportlichen Leistung zwischen 01:19:02 und 01:23:32 von der Jury der traditionellen Laufveranstaltung in Wien gewertet. Die im Jahr 1990 gebürtige Wienerin Julia Mayer ist Österreichische Staatsmeisterin des Vienna City Marathon 2023. Sie hat mit 2:30:42 Stunden für einen neuen österreichischen Rekord bei den Frauen gesorgt: Julia Mayer hat ihre Laufzeit auf der Marathonstrecke von 42 Kilometern um eine Sekunde verbessert. Sie gilt damit als schnellste Österreicherin und war mit ihrer Laufzeit der Siegerin Magdalyne Masai aus Kenia, die nur um 6:30 Minuten schneller ins Ziel gelaufen ist, dicht auf den Fersen. 

Die zehn schnellsten Läuferinnen beim 40sten Vienna Halbmarathon 2023

  1. Beata, Popadiak (POL) 01:19:02
  2. Vojska, Jasmina (SLO) 01:20:33
  3. Komarnanska, Romana (SVK) 01:21:32
  4. Dzaviza, Diana (LAT) 01:22:11
  5. Wenske, Freya (GER) 01:22:13
  6. Metz, Annemarie Barbara (GER) 01:22:14
  7. Raßmann, Nelly (GER) 01:22:29
  8. Ribeiro, Rita (POR) 01:23:00
  9. Servary, Lola (FRA) 01:23:06
  10. Meister, Philine (GER) 01:23:32

→ und hier geht es weiter zur vollständigen Liste der erfolgreichen Läufer*innen des Vienna City Marathons in der Einzeldisziplin Laufsport. 

Bildquelle: Jozsef Hocza/unsplash

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