Erster Platz für Vienna´s Queer Melange

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Ein Gastbeitrag von Maria Schinko, Obfrau der Vienna´s Queer Melange.

Von 29. bis 31. März 2024 fand in Amsterdam das European Lesbian Volleyball Tournament (EuLeVoTo) statt. Aufgrund des wiederkehrenden Datums heißt dieses Turnier auch „Osterturnier“. Der Wiener Hobbyvolleyballverein „Vienna’s Queer Melange“ konnte auch mit zwei Teams daran teilnehmen und sogar den ersten Platz erspielen.

Ein Turnier mit langer Tradition

Das Osterturnier hat bereits eine lange Tradition: Im Jahr 1989 hat alles begonnen. Das Berliner Volleyballteam „Immerhin“ entschied sich in Reaktion auf ein im selben Jahr stattgefundenes schwul-lesbisches Volleyballturnier in Köln:

„There we noticed that, on the international level, lesbian teams connect almost exclusively at male homosexual sports events. We wanted to counter that by organizing a purely lesbian tournament. Also, we were disappointed to see lesbian teams get eliminated very early because of the strength of the male teams. At the cities’ competition during this tournament, teams will therefore be eliminated only during the last round”,

sagte das Berliner Volleyballteam „Immerhin“.

Dieses erste Lesbenturnier brachte bereits 23 Teams aus ganz Europa aufs Spielfeld und leitete eine Tradition ein. Das zweitägige Turnier findet jährlich zu Ostern in einer europäischen Stadt, meist in Deutschland, Frankreich oder in den Niederlanden statt. Nur durch eine coronabedingte Pause gab es in den Jahren 2020, 2021 und 2022 eine Unterbrechung. Doch auch nicht so zentral gelegene Städte waren schon Austragungsorte, wie etwa:

  • Barcelona 2001
  • Reykjavík 2007
  • Warschau 2011
  • Wrocław 2017
  • Riga 2023
  • Vienna’s Queer Melange bez. Marantana, wie der Verein bis 2009 hieß, holte das Turnier 1994 und 2008 nach Wien.
  • In Amsterdam fand es heuer nach 1991 und 2004 bereits zum dritten Mal statt.

Drei Tage voller Sport, Spiel und Spaß

Das Osterturnier beginnt traditionell am Karfreitag mit der Registrierung in einer lokalen queeren Bar. In Amsterdam war es die Bar Buka, die bestbewertete Lesbenbar in ganz Amsterdam. Dort konnten sich alle Teams ihre Welcome-Packages abholen. Sie beinhalteten einen Ostergruß aus Schokolade mit einem selbstgemachten 3D-Modell eines typischen Amsterdamer Grachtenhauses. Gutscheine für einen Welcome-Drink und die Eintrittskarten für die große Abschlussfeier am Sonntagabend waren auch dabei.

Am Karsamstag und Ostersonntag startete das Sportprogramm jeweils mit einem gemeinsamen Aufwärmtraining. Das Turnier fand in vier Spiellevels (A, B+, B- und C) auf sieben Feldern des Universitätssportzentrums der Stadt Amsterdam statt. 26 Teams nahmen insgesamt an diesem 33. European Lesbian Volleyball Tournament teil:

  • aus den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Österreich, Polen, Lettland und erstmals aus Griechenland.

Die Vorrundenspiele waren auf zwei Sätze à 15 Minuten – unabhängig von der erreichten Punktezahl – beschränkt. Die Finalspiele wurden auf zwei gewonnene Sätze und auf 25 Punkte ausgespielt.

  • Vienna’s Queer Melange stellte zwei Teams mit je sieben Spielerinnen: „Rainbow Roast“ in Level B- und „Queens of the Beans“. Dankenswerterweise unterstützte je eine Spielerin aus Frankreich und den Niederlanden in Level C sie.

Das Team „Rainbow Roast“ positionierte sich mit positiver Punktedifferenz von über 80 in den sechs Vorrundenspielen auf dem ersten Platz. Im anschließenden Kreuzspiel forderten die viertplatzierten „Happich & Friends“ aus Köln das Team „Rainbow Roast“ jedoch noch einmal stark. Sie konnten somit nur knapp den Einzug ins Finale sichern. Nach kurzer Diskussion konnten sie das Spiel um den ersten Platz vs. das polnische Team „No Woman No Fun“ austragen. Mit dem Spielball der Gegnerinnen wurde der Sieg des Teams von Vienna’s Queer Melange jedoch auch nicht mehr aufgehalten. Das zweite Wiener Team „Queens of the Beans“ war hingegen vom Pech verfolgt. Dieses landete – trotz der knappen Partien – auf dem letzten Platz in Level C.

Ostern 2025 – auf nach Paris

Das sportliche Osterwochenende fand am Sonntag mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Humphrey’s und einer anschließenden Party im Akhnaton Club einen würdevollen Ausklang. Auf der Bühne erhielten die drei erstplatzierten Teams pro Level ihre jeweiligen Medaillen als Ehrenpreise. Schließlich kam es zum Spannungspunkt des Abends und der Austragungsort für 2025 verlautbart. Gerüchteweise hatte man es schon vernommen, nun wurde es offiziell. Das 34. European Lesbian Volleyball Tournament wird 2025 in Paris stattfinden! Das war, nach zwei erfolgreichen Austragungen in den Jahren 2002 und 2012, bereits für 2020 geplant gewesen. Die Französinnen des neu gegründeten Volleyballverein „Volley-Vous+“ waren dieses Jahr mit sieben Teams vertreten. Nächstes Jahr 2025 können sie die Pläne endlich in die Tat umsetzen.

Vienna’s Queer Melange sind Gastgeberinnen bei EuroGames Vienna 2024

Für Vienna’s Queer Melange steht das Osterturnier 2025 natürlich wieder als Fixpunkt auf der Turnierliste. Zuerst werden die Spielerinnen aber selbst zu Gastgeberinnen bei den Volleyball- und Beachvolleyballbewerben der EuroGames Vienna 2024. Diese werden von 17. bis 20. Juli 2024 in Wien stattfinden. Die Registrierung ist weiterhin geöffnet. Die Organisatorinnen freuen sich über weitere Anmeldungen – insbesondere von Frauen- und Lesbenteams aus ganz Europa.

Bildquelle: Team "Rainbow Roast" im Finale um den ersten Platz in Level B sowie Gruppenfotos mit allen Spielerinnen und mit den beiden Teams von Vienna's Queer Melange, Fotocredit: (c) EuLeVoTo Amsterdam.

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