Das Mountainbike-Marathonrennen Ischgl Ironbike 2023 ist am 04. und 05. August 2023 ausgetragen worden. Gastautorin Claudia Hiller stellt die Siegerin der Extreme-Strecke – Milena Kalasová – vor.
Ein Beitrag von: Claudia Hiller
Das steckt hinter dem Ischgl Ironbike Marathon
Der Ischgl Ironbike Marathon zählt zu den härtesten Mountainbike-Marathonrennen Europas. Das legendäre Kult-Rennen mit seinen vier Strecken Light, Medium, Hard und Extreme bringt seit 28 Jahren Hobby-Sportlerinnen und Profis an ihre persönlichen Grenzen. So sehen die Strecken aus, die es zu bezwingen gilt:
- EXTREME: 71,0 km | 3.200 Hm
- HARD: 58,3 km | 2.580 Hm
- MEDIUM: 44,7 km | 1.890 Hm
- LIGHT: 24,9 km | 670 Hm
632 Mountainbikerinnen gingen beim Ischgl Ironbike 2023 an den Start und kämpften um jede Sekunde. Der diesjährige Streckenverlauf führte durch das beeindruckende Silvretta Massiv und sorgte mit spannenden Kopf an Kopf Rennen für unvergessliche Momente.
Lizenzfahrer*innen holten sich den Nervenkitzel auf den Strecken Hard und Extreme. Amateur-Mountainbikerinnen hingegen durften aus allen vier Strecken wählen. Auf der Strecke Extreme konnte Marathon-Spezialistin Milena Kalasová das Rennen für sich entscheiden.
Das sind die Gewinner*innen des Ischgl Ironbike 2023
In der Wertung für die Lizenzfahrer*innen machten Hansueli Stauffer aus der Schweiz mit einer Zeit von 3:56:33,1 und Milena Kalasova aus Tschechien mit einer Zeit von 4:58:58,3 das Rennen auf der Strecke Extreme. In der Masterklasse fuhr Markus Kaufmann aus Deutschland mit einer Zeit von 4:02:23,8 an die Spitze.
Die Strecke Hard ging an Mattia Longa aus Italien mit einer Zeit von 3:15:27,4 und Debora Piana aus Italien mit einer Zeit von 4:06:04,3 (beide Lizenzfahrer*innen). In der Wertung Hard-Masters gewann Uwe Hardter aus Deutschland mit einer Zeit von 3:30:41,0.
Auf der Medium-Distanz hatten David Sambale aus Deutschland mit einer Zeit von 2:17:04,8 und Anna Schmidt aus Deutschland mit einer Zeit von 3:04:15,9 die Nase vorn.
Gold auf der Light-Strecke ging an Dominik Guggenberger aus Deutschland mit einer Zeit von 1:02:31,4 und an Paulina Spindler aus Deutschland mit einer Zeit von 1:10:27,3.
Nummer 34 der Weltrangliste: Milena Kalasová
Die Gewinnerin des Ischgl ironbike 2023 ist keine Unbekannte. Die 38-jährige Tschechin holte sich wenige Wochen zuvor den Gesamtsieg bei der Alpentour Trophy in der Region Schladming-Dachstein. Die erfahrene Marathon-Spezialistin erzielte davor bereits beachtliche Erfolge. So konnte sie bei der europäischen Marathonserie „Marathon Man“ Europe zahlreiche Siege im Einzelrennen verbuchen. Schon 2014 und 2015 war Milena Kalasová Siegerin auf der Extremdistanz bei der Salzkammergut Trophy, die sie im Juli 2022 erneut gewann.
Kurz zuvor verabschiedete sie sich vom Mountainbike Sport, um ein Jahr später wieder zurückzukehren. Bereits sieben Monate nach der Geburt ihres Sohnes Kubík nahm sie wieder an Mountainbike-Marathonrennen teil.
Milena Kalasová ist eine Kämpferin
XCM steht für Cross-Country Marathon, darunter fallen Einzelrennen über eine Distanz von 60 bis 160 Kilometer. So holte die Marathon-Spezialistin Milena Kalasová den Titel bei der tschechischen XCM-Meister*innenschaft in Harrachov. Dieser Titel bedeutet ihr besonders viel, nachdem sie auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Milena Kalasová ist eine Kämpferin, das war sie immer schon.
Vom Springreiten zum Radsport
Kalasová entdeckte eher zufällig ihre Liebe zum Radsport. Vor ihrer Karriere im Radsattel war sie erfolgreiche Springreiterin. Zum Radsport kam sie 2011, weil sie mit dem Rad zur Arbeit fahren wollte – die Freude am neuen Fortbewegungsmittel war so groß, dass sie kurzerhand entschied an einem MTB-Rennen in Tschechien teilzunehmen. In Tennisschuhen und ohne Rennambitionen fuhr sie auf Anhieb auf Platz neun. Nach ihrem ersten Rennen tauschte sie ihre Springreit-Turnierjacke gegen ein MTB-Trikot. Seitdem lässt sie der Mountainbikesport nicht mehr los.
Zur Information: Ergebnisse beim Ischgl Ironbike 2023
